Rollrasen
Sachbericht von Sascha Zöllner

Im Bereich des Rasenbaus gibt es mehrere Herstellungstypen. Zu den bekanntesten gehört zum einen die konventionelle Variante der Rasensamenaussaat, zum anderen die Verlegung von Rollrasen. Letztere wird hier näher erläutert. Rollrasen

Wie der Name "Rollrasen" schon andeutet, wird der Rasen ausgerollt. Bis zu diesem Arbeitsschritt müssen jedoch erst die Vorarbeiten getätigt werden. Üblich sind Bahnen von ca. 250 x 40 cm (entspricht 1m²). Während des Schälvorganges weden die Bahnen aufgerollt. Das Gewicht je m² beträgt 15 - 20 kg. Im Sportplatzbau finden auch Großrollen von 25 x 0,6 m Verwendung.

Zu Beginn der Bauphase wird an den Stellen, an denen Rollrasen verlegt werden soll, vorhandene Vegetation von der Fläche entfernt. Ist bereits ein Rasen vorhanden, wird dieser auf der tiefsten Mähstufe geschnitten und das Mähgut entfernt. Der Boden wird im Folgeschritt mit Fräse oder Kreiselegge bis in eine Tiefe von 15 cm bearbeitet. Am besten bieten sich dafür die Jahreszeiten Frühjahr und Spätsommer/Herbst an. Zu dieser Zeit ist der Boden in der Regel feucht - er läßt sich also leichter bearbeiten und garantiert ein besseres Anwachsen. Auf jeden Fall muß der Boden eine Mindesttemperatur von 8° C aufweisen, da sonst kein Wurzelwachstum stattfindet.

Alle Flächen die für den Maschineneinsatz unzugänglich sind, werden von Hand aufgearbeitet. Die gesamte Fläche wird von organischem Material, Unrat und Steinen größer als 5 cm gesäubert. Zugleich wird das Grobplanum erstellt. Grössere Erhebungen oder Senken werden ausgeglichen. Diese Arbeiten sind mit Krail, Plastikrechen, Schaufel und soweit möglich, mit der Kreiselegge durchzuführen. Die Krümelwalze an der Kreiselegge sorgt gleichzeitig für eine Rückverdichtung der aufgearbeiteten Flächen. Wird das Grobplanum ohne Kreiselegge durchgeführt, muß vor dem Feinplanum erst gewalzt weden, damit eine Rückverdichtung stattfindet.

Um dem Rasen ein optimales An- und Weiterwachsen zu ermöglichen ist der Boden zu düngen und je nach Bodentyp mit Substraten zu verbessern. Als Dünger eignet sich beispielsweise Cornufera Combi (60g/m2) und Rinderdung (120g/m2). Die Nährstoffe werden mäßig abgegeben. Ein Überangebot an Nährstoffen ist zu vermeiden.

Bodenverbesserung:

  1. Sandiger Boden: kann mit Tonmehl, Mutterboden oder Rindenhumus verbessert werden.
  2. Toniger Boden: kann mit Lava-Humus-Gemisch oder 4/8 Lava verbessert werden.
Ist die Düngung und/oder die Bodenverbesserung ausgebracht, wird diese mit der Fräse eingearbeitet. Nun kann das Feinplanum mit dem Plastikrechen hergestellt werden und zwar so, daß unter der 4 m Latte eine max. Abweichung von 3 cm bei Gebrauchsrasen vorhanden sein darf. Das Niveau des Feinplanums sollte bei Fertigrasen 3 - 4 cm unter Randsteinkante oder Gehweg sein. Der zu verlegende Rasen weist eine Stärke von ca. 1,5 - 2 cm auf. Nach DIN 18917 ist bündig anzuschließen, eine Höhendifferenz von 2 cm unter den Anschlüssen ist hierbei erlaubt. Dies hat den Vorteil, daß die Grasnarbe die Anschlüsse, z. B. Randsteine, später nicht überwuchert. Dadurch läßt sich eine Anlage pflegeleichter gestalten.
Die nun zu belegende Fläche sollte trocken oder nur erdfeucht und leicht aufgerauht sein. Um Verschiebungen zu vermeiden wird der Rasen am besten im verzahnten Verband gelegt. Die einzelnen Stücke werden preßaneinandergefügt. Ränder werden sauber mit einem Messer beigeschnitten. Eingesetzte Stücke sollten dabei eine Mindestgröße von 40 x 40 cm nicht unterschreiten, da sie sonst zu schnell austrocknen. Außerdem sind diese Stücke, wenn möglich, in die Fläche zu integrieren und nicht am Rand einzupassen, da auch dort eine schnellere Austrocknung erfolgt.

Um den Auflastdruck zu verringern, müssen sich die AK bei den Arbeiten auf Schalbrettern und/oder Bohlen bewegen. Durch häufiges Begehen der gleichen Strecken entstehen Senken.

Um den Bodenanschluß herzustellen wird der Rasen diagonal angewalzt. Als letzter Schritt wird mit 12 - 15 l/m2 bewässert. Der Boden muß durchdringend 12 - 15 cm tief feucht sein. Die weitere Beregnung ist witterungsabhängig. Wurzelprobe nach 10 Tagen Es muß gewährleistet sein, daß der Rasen nicht austrocknet, da die Bahnen sonst schrumpfen können und sich die Fugen erweitern. Der erste Schnitt sollte bei einer Wuchshöhe von 8 - 10 cm erfolgen. Reduziert wird um 30 - 50 %.

Hinweise zu Transport und Lagerung:



Sachbericht Copyright © 1999 Sascha Zöllner, Auszubildender im 2.Lehrjahr
Createad and designed 1999 by TDS, Impressum, Webmaster